„Die Fälscherin“ von Beate Rygiert

Ich lese gerne Bücher, die etwas mit Kunst im weitesten Sinne zu tun haben, Sachbücher, Romane, Biographien und so weiter. Kürzlich fiel mir das – nicht mehr neue Buch – „Die Fälscherin“ in die Hände.

Da ich ja selbst durchaus auch mal mit lehrreichem Kopieren alter und moderner Meister beschäftigt bin und auch mal im „Fälscheratelier“ gearbeitet habe, musste ich es mir natürlich genauer ansehen. Nun stehe ich dem Buch leicht ambivalent gegenüber, denn es enthält einerseits interessante Details zur Malerei und Biographie der Malerin Sofonisba Anguissola, andererseits spielt ein Gutteil des Romans in einem Frauengefängnis der Neuzeit und da geht es nicht zimperlich zu. Zudem wird noch eine Art Geistesverwirrung beziehungsweise Wiedergeburtsphantasie thematisiert. Das heißt, in dem Geist der Protagonistin herrschen mehrere Frauen und ihre Erinnerungen, zum Einen eben die Malerin Sofonisba Anguissola, eine Mystikerin, die auf dem Scheiterhaufen verbrannte, eine Thai-Chi-Meisterin und die in der Gegenwart lebende Sofie. Das ist manchmal für mich als Leserin schwer auszuhalten gewesen, aus verschiedenen Gründen. Aber nichtsdestotrotz war ich schnell durch die „500-und-ein-paar-Zerquetschte“ Seiten durch, also es war auf jeden Fall spannend  😉  und es hat viele schöne Details aus Geschichte und Malerei.

Außerdem kommt darin auch die Hofdame vor, die ich gemalt habe, Ana de Mendoza y de la Cerda, auch „Prinzessin Eboli“ genannt sowie ihr Mann und der problematische König Philipp II. / Felipe II. im Buch genannt. Das hat mich natürlich sehr gefreut, so habe ich die spannende einäugige Fürstin und ihre Lebensumstände im Nachhinein noch ein bißchen besser kennegelernt .