Maria im Mai

Marienbildnis, 140×115 cm, Öl auf Leinen

Vor Jahren habe ich mich künstlerisch mit religösen Themen auseinander gesetzt, verschiedene Aspekte beleuchtet und verschiedene Frauen aus der Bibel dargestellt – darunter auch eine andere Version von Maria. Dann kam Religion nicht nur wieder „in Mode“, sondern wurde ein ganz sensibles Thema. Die religiöse Anschauung des Einzelnen wurde Thema, aber nicht in belebender Diskussion, vielmehr oft mit Aggressionen und Gewalt verbunden, was für mich persönlich schwer nachzuvollziehen ist. Diese gesellschaftliche Entwicklung hat zu einer Beendigung dieser künstlerischen Arbeitsphase geführt.

Gesellschaftliche Entwicklung

Es ist mir schon klar, dass in Zeiten, wie diesen Religion, oder Spiritualität eine wichtigere Rolle im Leben des Einzelnen spielt, da die individuellen Lebensumstände im Rahmen einer sich wandelnden Gesellschaft Neuorientierung erfordern, da ist Religion sicher ganz weit vorne. Aber für mich ist Religion/Spiritualität etwas ganz Privates und ich muss es weder jedem auf die Nase binden noch würde ich jemandem gewaltsam von meinem Glauben überzeugen wollen.

Glaube ist meiner Meinung nach nichts, was mit Gewalt und Aggression vermittelt werden kann, wenn überhaupt, entweder mit Überzeugung durch Vorbild oder mittels Diskussion und Diskurs oder auch durch lesen und studieren, aber es ist was es ist: Eine Frage des GLAUBENS, Glaube ist eine der persönlichsten Dinge überhaupt, denn es gibt keinerlei allgemeingültigen Beweise dafür, ob und wenn, wer Recht hat oder welche Form von Gottheiten existieren und alle ärchälogischen und sonstigen wissenschaftlichen Funde und Wissenssplitter sind immer noch mannigfaltig interpretierbar.

In meinem Atelier

Doch zurück zu meiner künstlerischen Arbeit, zwei Bilder aus dieser Zeit standen noch angefangen in meinem Atelier, eines davon habe ich übermalt, das andere hätte beinahe dasselbe Schicksal erlitten, aber ein mir sehr wichtiger Mensch hat mich davon abgehalten. So habe ich das Bild nun nur teilweise übermalt und vollendet, ganz passend zum Marien-Monat Mai also mein Marienbildnis.
Das Gemälde hat sich im Laufe der Jahre verändert und entwickelt, am ehesten geht es für mich bei dem Bild um Stille und Kontemplation, um eine Art inneren Frieden, denn das ist es, was meiner bescheidenen Meinung nach wichtig ist, dass der persönliche Glaube dem einzelnen Menschen seinen Frieden und Halt gibt, denn dann besteht keinerlei Notwendigkeit zu Aggression, Gewalt oder Missionierung.