Hans Richard von Volkmann in Italien

Ausstellungsbesuch in Willingshausen

Letztes Jahr haben wir eine Ausstellung von Hans Richard von Volkmann besucht, sie fand in Willingshausen statt und zu sehen waren selten ausgestellte Werke des Malers. H.R.v.Volkmann sudierte in Düsseldorf und absolvierte die Meisterklasse bei Gustav Schönleber in Karlsruhe, bis zu seinem Tod 1927 arbeitete er dort immer wieder und malte hauptsächlich Landschaften. Als H.R.v.Volkmann 23 Jahre alt war, regte Adolf Lins ihn an, sich Willingshausen anzusehen und tatsächlich gefiel es ihm dort so gut, dass er sich fortan dort fast jeden Sommer mit befreundeten Malerkollegen traf und sich der Freilichtmalerei widmete. Er freundete sich unter anderem auch mit Carl Bantzer an und schloss sich 1888 der Willingshäuser Malerkolonie an. wennman heute durch Willingshausen flaniert, findet man auch einen Platz, der nach ihm benannt wurde.

Plein-Air-Studie gegenüber Atelierversion

Einer der Gründe die Ausstellung in Willingshausen zu besuchen war der, dass bei mir im Atelier ein großes Gemälde von Hans Richard von Volkmann hängt, das einen Friedhof in Italien zeigt. Da ist es spannend weitere Arbeiten des Künstlers zu sehen und so schauten wir uns die Arbeiten in Willingshausen an – sehr schöne Ausstellung. Ich find’s ja immer spannend, so viel wie möglich über ein Gemälde herauszufinden und beim Forschen über das Bild stellte ich fest, dass eine kleinere Version existiert. Glücklicher Zufall war, dass diese kleine Version im Museum für Sepulkralkultur in Kassel hängt bzw. manchmal auch im Depot lagert. Also wir flugs nach Kassel gefahren und tatsächlich, da war es, eine schöne kleine Vorstudie – so denke ich mir das – zu dem großen, monumentalen Werk von stolzen 120×97 cm an der Wand meines Ateliers. Der Mitarbeiter des Museums war sehr hilfsbereit, denn tatsächlich war es zur Zeit unseres besuches gerade im Depot und er hat es für uns herausgesucht – klasse! Ganz andere Anmutung als das große Werk, was ein Jahr später (1894) im Atelier Volkmanns entstand, das kleine locker-flockig, das große sorgfältig ausgearbeitet und komponiert. Auch eine Frauenfigur ist schemenhaft zu erkennen, die der Künstler selbst aber wohl später wieder übermalt hat – denn ich habe das Gemälde in einem älteren Katalog über Hans Richard von Volkmann gefunden – spannende Detektvarbeit war das.
Ich freue mich an der großen Atelierversion davon, wenn ich sie betrachte, es ist ja doch ein ziemlich monumentales Werk mit einer schönen Stimmung. Ich finde es immer spannend eine Originalarbeit eines guten Künstlers oder einer guten Künstlerin genauer studieren zu können…