„Was ich liebte“ von Siri Hustvedt

Meine Neigung, Bücher die mit Kunst zu tun haben, zu lesen hat mich zu diesem Roman geführt. Obwohl es hier um keinen real existierenden Künstler geht, mag ich auch solche Roman-Protagonisten. Hinzu kommt noch die Kombination eines Künstlers und eines Kunsthistorikers – spannungsreich.
Ich mag ja Paul Auster, den Ehemann der Siri Hustvedt auch sehr. Beide Schreibstile unterscheiden sich aber bemerkenswert voneinander, das finde ich sehr interessant.
Auster empfinde ich als surreal angehaucht, mit einer Neigung zu „hysterisch-neurotischen“ Protagonisten – im weitesten Sinne – während dieser Roman von Hustvedt sehr ruhig fliessend ist, wenn gleich das beklemmend neurotische auch hier zum Tragen kommt, aber ganz anders aufgebaut wird.

Der Roman
Die Lebensgeschichten zweier Familien mit Künstler- und Akademikerhintergrund sind hier schicksalshaft miteinander verknüpft.
Lebensentwürfe werden gemacht, zum Teil auch verwirklicht und dann zerstört durch den Lauf der Dinge, Schicksal eben.
Wie gehen diese Menschen damit um? Davon handelt dieses Buch, nebenbei werden uns künstlerische, kunstgeschichtliche und psychologische Hintergründe und Details spannend vermittelt.
Der Roman hat etwas fließendes, ruhiges, was ich sehr schätze, gewinnt aber irgendwann noch an unheimlichen, psychodramatischen Momenten dazu – faszinierend, wie die Schriftstellerin diesen Bogen überzeugend schlägt.

Fazit
Ich finde dieses Buch wirklich großartig und werde es sicherlich noch ein zweites Mal lesen.